Jeder hat schon einmal von den berühmten Nobelpreisen gehört, die jedes Jahr in festgesetzten Kategorien vergeben werden an Menschen, die sich mit ihrer Arbeit auf dem Gebiet hervorgetan haben. Nobelpreise gibt es in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin und Literatur. Dazu kommt natürlich noch der Friedensnobelpreis, den sicherlich die meisten kennen.
Der „Alternative Nobelpreis“
Es gibt aber noch einen anderen Nobelpreis, den die meisten gar nicht kennen werden, und eigentlich ist es auch kein offizieller Nobelpreis – der „Alternative Nobelpreis“. Diese Bezeichnung wird nur gerne für den Right Livelihood Award genutzt. Dieser wird ebenfalls jährlich vergeben. Die Preisträger werden damit ausgezeichnet für ihr Engagenment zur Gestaltung von einer besseren Welt. Hier geht es also nicht um Forschungsergebnisse, sondern um Taten. Finanziert wird dieser Preis durch Spenden.
Die Entstehung des Right Livelihood Awards
Dieser Preis wurde im Jahr 1980 von Jakob von Uexküll ins Leben gerufen. Er hatte in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Welt bereist und sehr viel Armut und auch Umweltzerstörung gesehen. Daraufhin schlug er der Nobelstiftung vor, zwei weitere Nobelpreise aufzunehmen und zu stiften, einen für Ökologie und einen zur Überwindung der Armut. Sogar eine finanzielle Beteiligung bot er an. Allerdings wurde sein Vorschlag unter Anführung verschiedener Gründe abgelehnt. Daraufhin entschloss sich von Uexküll, den „Alternativen Nobelpreis“ zu stiften. Dieser Spitzname stammt übrigens nicht vom Stifter selbst, sondern hat sich im Laufe der ersten Jahre so ergeben. Zudem gibt es keine institutionelle Verbindung zum wahren Nobelpreis. Von Uexküll gründete die Right-Livelihood-Stiftung, die zunächst in London ansässig war. Später verlegte er deren Sitz nach Schweden.
Keine festen Kategorien für die Vergabe
Vergeben wird dieser „Alternative Nobelpreis“ sowohl an Personen als auch Organisationen sowie Repräsentanten von sozialen Bewegungen. Diese müssen sich anhand von praktischen Lösungen und auch Modellen einsetzen für eine menschenwürdige Lebensweise. Feste Kategorien gibt es hier im Gegensatz zum Nobelpreis nicht. Die häufigsten Auszeichnungen wurden in den Bereichen Frieden, Umwelt, Menschenrechte, Abrüstung, Kultur, Ressourcenschonung vergeben.
Vom echten Nobelpreis unterscheidet sich der „Alternative Nobelpreis“ auch durch die Art der Nominierung, hier ist es möglich, dass jedermann Preisträger vorschlagen darf. Ausgenommen davon sind Mitarbeiter der Stiftung und Jurymitglieder.
Voraussetzungen für die Vergabe des Preises
Sehr wichtig für die Vergabe des Preises ist, dass die Preisträger auf jeden Fall bereit sein müssen, ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiterzugeben. Viele Menschen wurden bis heute bereits für ihr Engagement ausgezeichnet. Sie wurden sehr oft nur belächelt für das, was sie tun. Mit dem „Alternativen Nobelpreis“ rücken sie ins Rampenlicht, und ihre Arbeit wird honoriert. Allerdings dürfen die Preisgelder nur für den Zweck eingesetzt werden, kein Preisträger darf sie privat nutzen. Aber das ist für die meisten auch schon eine gute Sache, denn meistens müssen diese Menschen alles selbst finanzieren. Während das hier in Deutschland noch recht gut gehen kann, ist es in anderen Ländern um einiges schwieriger. Vieles wird benötigt, um die Arbeit durchzuführen. Angefangen von Büromaterialien über Autos oder andere Verkehrsmittel, und auch Flyer und Plakate werden oft benötigt, um die Menschen auf Situationen aufmerksam zu machen.
Nutzung des Preisgeldes
Wie man sieht ist es oft nicht einfach, gerade in diesen Bereichen gute Arbeit zu leisten, wenn einem die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stehen. Daher ist das Preisgeld für diesen „Alternativen Nobelpreis“ sicher für die Aktivisten eine große Hilfe bei ihrem Kampf für mehr Gerechtigkeit in der Welt. Es ist nur sehr schade, dass dieser Preis keine große Anerkennung auf der Welt genießt, zumal er für Bereiche vergeben wird, die heute eigentlich jeden angehen.
Entscheidung auf Sylt
In diesem Jahr wird die Entscheidung über die Preisträger übrigens auf Sylt fallen. Im September wird dort die elfköpfige Jury zusammenkommen und über ein Wochenende entscheiden, wer den mit 57.000 Euro dotierten Preis erhalten wird. Bisher gab es insgesamt 120 Vorschläge. Die Entscheidung über die Gewinner wird zehn Tage später bekanntgegeben, dann in Stockholm.