Berufsleben

Fachkräftemangel auch in der Wissenschaft

Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel trifft zunehmend Forschung und Hochschulen. Er ist ein strukturelles Phänomen am deutschen Arbeitsmarkt und wirkt sich auf Lehre, Projekte und Kapazitäten aus.

Viele Branchen leiden bereits: Pflege, Verwaltung und Bildung verzeichnen Engpässe. Diese Entwicklung bremst die deutschen Wirtschaft und die öffentliche Daseinsvorsorge.

Die Ursachen sind vielfältig. Demografischer Wandel, Bildungsdefizite und organisatorische Rahmenbedingungen verschärfen die Lage.

Für Unternehmen in Forschung und Lehre steigen die Anforderungen an Qualifikation und Flexibilität. Wird dem nicht begegnet, drohen Verluste bei Projekten und Drittmitteln.

Dieser Beitrag ordnet den Engpass ein, zeigt die Treiber über verschiedene Branchen hinweg und skizziert zukunftsrelevante Handlungsfelder. Darüber hinaus wird die Rolle von Steuerung und Monitoring betont, um Entwicklungen früh zu erkennen.

  • Der Fachkräftemangel ist ein strukturelles Problem am Arbeitsmarkt.
  • Engpässe beeinträchtigen die deutsche Wirtschaft und die Daseinsvorsorge.
  • Demografie, Bildungslücke und Arbeitsbedingungen sind zentrale Treiber.
  • Anforderungen an Qualifikationen steigen in Forschung und Lehre.
  • Strategien müssen über Lohnanpassungen hinaus strukturelle Hebel nutzen.

Gegenwartslage am Arbeitsmarkt: Druck, Engpässe und Signale aus den Daten

Zahlen zu offenen Stellen und Engpassberufen zeigen handlungsrelevante Signale für Politik und Unternehmen.

Aktuelle Engpassindikatoren

Im Dezember 2024 meldete die Bundesagentur Arbeit 654.251 offene Stellen. In Pflege wurden 2021/2022 monatlich rund 40.000 Stellen ausgeschrieben; jede vierte blieb länger als zwei Monate unbesetzt.

Kitas weisen eine Lücke von über 20.000 Fachkräften. Im ÖPNV entstehen mittelfristig Bedarfslücken für mehr als 100.000 nachzubesetzende Stellen.

Arbeitsbedingungen unter Druck

Der DGB-Index Gute Arbeit 2024 zeigt: 46 Prozent der Beschäftigten berichten von starkem Personalmangel. Besonders betroffen sind Lehrkräfte, Pflegekräfte und Berufskraftfahrer*innen.

Nur 52 Prozent der Beschäftigten sehen sich in der Lage, ihre aktuelle Tätigkeit bis zum Renteneintritt auszuüben; in Pflegeberufen sind es 23 Prozent.

Folgen für Wirtschaft und Daseinsvorsorge

Jede unbesetzte Stelle wirkt sich auf Produktivität, Servicelevel und Kosten aus. Ausfälle in Pflege, Bildung, Verwaltung und ÖPNV erzeugen systemische Effekte für die Wirtschaft und die öffentliche Versorgung.

Indikator Wert Relevanz
Offene Stellen (Dez 2024) 654.251 Maßstab für akuten Bedarf
DGB-Index: Personalmangel 46 % der Beschäftigten Belastung und Austrittsrisiko
Monatliche Pflege-Ausschreibungen ~40.000 Hohe Dauerbesetzungsquote
Kita-Fachkräftelücke >20.000 Bildungs- und Betreuungsdruck
  • Regionale Unterschiede und bestimmten branchen erhöhen Steuerungsbedarf.
  • Hinweise der bundesagentur arbeit sprechen für weiterhin steigende Engpässe und immer mehr betroffene Bereiche.

Demografie und Bildungslücke als Treiber bis Jahr 2030 und darüber hinaus

Bis zum Jahr 2030 verschiebt sich das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Ruheständlern deutlich.

Ruhestand der Babyboomer

Die Babyboomer gehen in den nächsten 10–15 Jahren sukzessive in den Ruhestand. Prognosen zeigen, dass 2030 nur noch 2,1 Erwerbstätige auf einen Rentner kommen.

Qualifikationsmismatch

Die Bildungslücke bleibt bestehen. Jährlich verlassen rund 25.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss.

Das führt zu einem konkreten Qualifikationsmismatch zwischen den Anforderungen der Stellenprofile und vorhandenen Kompetenzen.

Digitalisierung als zweischneidiges Schwert

Investitionen in die Digitalisierung steigerten Arbeitsprozesse, lieferten aber keine ausreichenden Produktivitätssprünge.

Deshalb kompensiert die Technik den Ersatzbedarf vielerorts nicht vollständig.

„Demografischer Wandel und Bildungslücken formen die Personalbasis der kommenden Dekade. Technische Effizienz reicht allein nicht aus.“

Indikator Wert Bedeutung
Verhältnis Erwerbstätige:Ruheständler (2030) 2,1 : 1 Erhöht Nachbesetzungsbedarf
Schulabgänger ohne Abschluss (pro Jahr) ~25.000 Qualifikationslücke für Berufsausbildung
Digitalisierungseffekt Gedämpfte Produktivitätsgewinne Verminderte Kompensation von Fachkräftedefiziten
Prognose Ersatzbedarf 2040 rund anhaltend hoch Langfristige strategische Planung nötig

Folge: In wenigen Jahren werden weniger arbeitskräfte verfügbar sein, während der Bedarf an qualifizierten Fachkräfte in MINT, Pflege und Bildung steigt. Der deutsche Arbeitsmarkt muss deshalb Ausbildung, Umschulung und technologische Nutzung kombinieren.

Betroffene Branchen – und warum der Fachkräftemangel auch die Wissenschaft trifft

Die Belastung in Schlüsselbranchen wirkt sich zunehmend auf Wissenschaft und Lehre aus. In vielen Bereichen kumulieren altersbedingte Abgänge, hohe körperliche Belastungen und komplexe Regulierungen.

Bestimmte Branchen unter besonderem Druck

In bestimmten branchen wie Pflege, ÖPNV, Bau und technischen Gewerken ist die Lage besonders angespannt.

  • Pflege: rund 40.000 Ausschreibungen pro Monat; ein Viertel bleibt länger als zwei Monate unbesetzt.
  • ÖPNV: mehr als 100.000 Stellen müssen mittelfristig neu besetzt werden.
  • Bau und Technik: Altersabgänge und Fachanforderungen erhöhen die Lücke.

Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte in Hochschulen und Forschung

Die wettbewerbssituation verschärft sich: Hochschulen konkurrieren mit Industrie und Start-ups um digitale, technische und administrative Profile.

Arbeitgeber im Wissenschaftssystem müssen befristete Verträge und Karriereanforderungen prüfen. Unbesetzte stellen verzögern Projekte, verringern Lehrkapazitäten und verschlechtern Betreuungsrelationen.

  • Die nachfrage nach spezialisierten Profilen übertrifft das Angebot.
  • Querschnittskompetenzen in IT und Service fehlen zunehmend, was wissenschaftliche Transferaktivitäten hemmt.
  • Für die zukunft sind verlässliche Karrierepfade, längere Vertragslaufzeiten und bessere Infrastruktur entscheidend.

Fachkräftemangel unternehmensseitig begegnen: Personalgewinnung als zentraler Hebel

Gezielte Personalgewinnung wirkt als strategischer Hebel für Unternehmen. Sie beeinflusst Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Leistungsfähigkeit.

Arbeitgebermarke und Personalmarketing: zielgruppenspezifisch denken

Eine klare Arbeitgeberpositionierung erhöht die Möglichkeit, passgenau zu besetzen. Personalmarketing muss funktionsbezogene Botschaften liefern.

Öffnung für Quereinsteiger und neue Zielgruppen erweitert den Pool für eine einzelne Stelle. Campus-Kooperationen und moderne Ausbildungsformate stärken die nachfrage langfristig.

Recruiting neu aufstellen: Active Sourcing, ENPS und die Rolle von Führung

Unternehmen bauen eigene recruiting-kompetenz auf. Active Sourcing, Talentpools und datengestützte Pipelines ersetzen reines Post-and-Pray.

Ein hoher ENPS fördert Empfehlungen und reduziert Time-to-Hire. Führung prägt die Arbeitgebererfahrung und damit die Weiterempfehlung durch Menschen im Netzwerk.

Ausbildung attraktiver machen: Anforderungen prüfen, Zielgruppen erweitern

Bewerbungen für Ausbildungsplätze sind stark gesunken. Firmen sollten Profile vereinfachen, Vergütung und Mentoring anbieten und Übernahmeperspektiven kommunizieren.

Für praktische Umsetzung bietet sich der Link zur Personalgewinnung für Unternehmen als Ressource an.

Personalbindung und -entwicklung: Kultur, Führung und Entwicklungswege

Unternehmen gewinnen Nachwuchs nicht nur durch Recruiting, sondern durch gezielte Bindungsarbeit. Eine klare Personal-Strategie verbindet Kultur, Führung und Entwicklung zu einem pragmatischen System gegen Personalverluste.

Kultur und Führung als Bindungsfaktoren

Kultur und Führung sind der stärkste Hebel der Bindung. Psychologische Sicherheit und Teamarbeit wirken oft stärker als Gehalt.

Teamorientierte Ziel- und Incentive-Systeme fördern kollaborative Arbeit, besonders in hybriden Modellen. So sinkt das Risiko, dass Beschäftigte kündigen.

Lebensphasenorientierte Angebote

Lebensphasenorientierte Leistungen reduzieren Fluktuation in den ersten zehn Jahren des Berufslebens. Mentoring, flexible Arbeitszeiten und abgestufte Entwicklung reduzieren Abgänge.

41 Prozent der Mitarbeitenden fühlen sich unterfordert; bei Jüngeren bis 34 Jahre sind es 47 Prozent. gezielte Lernangebote erhöhen Motivation und Verbleib.

Nachfolgeplanung, Talentmanagement und Entwicklungspfade

Bis 2030 könnten über 30 Prozent der Belegschaft ausscheiden. Daher ist systematische Nachfolgeplanung zentral.

Talentprogramme sollten offen und flexibel sein. Entwicklung orientiert sich an strategischen Bedarfen und anforderungsbasierten Kompetenzpfaden.

Maßnahme Nutzen Zielgruppe Priorität
Teamziele & Incentives Mehr Zusammenarbeit Alle Beschäftigten Hoch
Lebensphasen-Angebote Weniger Fluktuation Frühe Berufsjahre Hoch
Nachfolgeplanung Wissenssicherung Schlüsselrollen Sehr hoch
Modulare Ausbildung & Mentoring Schnelle Qualifizierung Interner Nachwuchs Mittel

Eine konsistente People-Strategie mindert den Fachkräftemangel und stärkt die interne Mobilität. Unternehmen, die Führung und Entwicklung priorisieren, sichern ihre Zukunft nachhaltig.

Inländische Potenziale heben und Fachkräfteeinwanderung nutzen

Inländische Reserven und gesteuerte Zuwanderung können den Personaldruck in Forschung und Lehre merklich lindern.

Frauen, Teilzeitkräfte, ältere Beschäftigte: mehr Arbeitskräfte verfügbar machen

Viele frauen arbeiten in Teilzeit. Häufig ist Sorgearbeit der Grund.

Bessere Betreuungsangebote, verlässliche Arbeitszeiten und altersgerechte Tätigkeiten schaffen Anreize. So werden zusätzliche arbeitskräfte verfügbar.

Fachkräfteeinwanderungsgesetz und Chancenkarte: Wege für qualifizierte Fachkräfte

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (2023) erleichtert Zuzug für qualifizierte fachkräfte.

Die Chancenkarte nutzt ein Punktesystem. Sie bewertet unter anderem mindestens zweijährige Berufserfahrung und lässt Anerkennung nachholen.

Ziel ist eine realistische jährliche Entlastung von bis zu 60.000 Zuzügen. Das Chancen‑Aufenthaltsrecht ermöglicht 18 Monate Aufenthalt bei Erfüllung der Kriterien.

Integration und Arbeitsbedingungen: Voraussetzungen für nachhaltige Wirkung

Integration braucht Sprachförderung, Mentoring und berufsbegleitende Qualifizierung.

Unternehmen professionalisieren recruiting, Visaprozesse, Relocation und Onboarding als End‑to‑End‑Prozess.

Hebel Konkrete Maßnahme Effekt Akteure
Frauen in Teilzeit Flexible Zeitmodelle, Kinderbetreuung Mehr verfügbare Arbeitskräfte Unternehmen, Kommunen
Zuwanderung Chancenkarte, Anerkennungsprozesse Bis zu 60.000 zusätzliche Zuzüge jährlich Bundesregierung, Bundesagentur Arbeit
Integration Sprachkurse, Mentoring Höhere Bindung und Produktivität Unternehmen, Netzwerke
Recruiting Visa, Relocation, Compliance Schnellere Besetzung in Branchen HR, Personalmarketing

Bis 2040 rund bleibt Zuwanderung ein Baustein. Gleichwohl müssen inländische Potenziale parallel gehoben werden. Die bundesagentur arbeit unterstützt Matching und lokale Partnerschaften.

Fazit

Fazit:

Kurzfristige Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ist nicht zu erwarten. Der fachkräftemangel bleibt ein strukturelles Risiko für unternehmen und die wirtschaft.

Zentrale Hebel sind systematische Personalgewinnung, Bindung und Entwicklung. Dazu gehören gezielte ausbildung, Upskilling und interne Mobilität.

Angesichts des Ruhestand-bedingten Ersatzbedarfs in den nächsten jahren sind Workforce‑Pläne mit Szenarien nötig. Governance, KPIs und datenbasierte Entscheidungen erhöhen die Lieferfähigkeit trotz weniger Arbeitskräfte.

Die deutschen unternehmen sichern damit ihre Zukunft und die Daseinsvorsorge für millionen menschen. Für bestimmte branchen und die Wissenschaft sind planbare Karrierepfade, moderne Bedingungen und verlässliche Finanzierung entscheidend.

FAQ

Was bedeutet der Fachkräftemangel konkret für Wissenschaft und Forschung?

Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften trifft Hochschulen und Forschungseinrichtungen durch vakante Professuren, längere Projektlaufzeiten und eingeschränkte Betreuungsressourcen. Forschungsprojekte verzögern sich häufiger, Aufnahmequoten für Doktoranden sinken und Kooperationen mit der Industrie werden schwerer umzusetzen.

Welche aktuellen Indikatoren zeigen Engpässe am Arbeitsmarkt?

Relevante Indikatoren sind hohe Zahlen offener Stellen in bestimmten Berufen, lange Besetzungszeiten und regionale Disparitäten. Statistiken der Bundesagentur für Arbeit sowie Fachkräfteberichte dokumentieren Konzentrationen in Pflege, Bau, Technik und im öffentlichen Dienst.

Wie beeinflussen Arbeitsbedingungen den Druck auf Beschäftigte?

Schlechte Arbeitsbedingungen verschärfen die Lage. Der DGB-Index Gute Arbeit 2024 weist besonders auf hohe Belastung, geringe Teilhabe an Entscheidungsprozessen und unzureichende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben hin. Diese Faktoren erhöhen Fluktuation und mindern Bindung.

Welche Folgen hat der Mangel für Daseinsvorsorge und kritische Bereiche?

Sektoren wie Pflege, Bildung und Verwaltung leiden besonders. Leistungsangebote werden reduziert, Wartezeiten steigen und die Qualitätsstandards geraten unter Druck. Langfristig drohen Leistungslücken in kommunaler Daseinsvorsorge.

Welche demografischen Entwicklungen verschärfen die Lage bis 2030?

Das hohe Rentenaufkommen der Babyboomer führt zu einem veränderten Verhältnis von Erwerbstätigen zu Ruheständlern. Prognosen gehen von etwa 2,1 Erwerbstätigen pro Ruheständler im Jahr 2030 aus, was die verfügbare Erwerbsbevölkerung verringert.

Was ist mit Qualifikationsmismatch gemeint?

Der Qualifikationsmismatch beschreibt die Lücke zwischen den von Arbeitgebern geforderten Kompetenzen und den vorhandenen Qualifikationen der Arbeitsuchenden. Dies betrifft sowohl formale Abschlüsse als auch digitale und fachpraktische Fähigkeiten.

Wie wirkt sich Digitalisierung auf die Personalsituation aus?

Digitalisierung kann Produktivität und neue Arbeitsformen fördern. Praktisch besteht jedoch oft ein Zeitverzug zwischen Erwartung und Umsetzung. Fehlende digitale Kompetenzen und unzureichende Investitionen bremsen den Nutzen für Personalbedarf und Arbeitsorganisation.

Welche Branchen sind besonders betroffen?

Pflege, öffentlicher Nahverkehr, Bauwirtschaft und technische Branchen melden besonders hohe Engpässe. Auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen konkurrieren zunehmend um dieselben spezialisierten Arbeitskräfte.

Warum konkurrieren Forschungseinrichtungen um qualifizierte Mitarbeitende?

Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen benötigen ähnliche Spezialkompetenzen, etwa in IT, Ingenieurwesen und Naturwissenschaften. Attraktive Angebote der Privatwirtschaft erhöhen den Wettbewerbsdruck auf die Wissenschaft.

Welche Maßnahmen können Unternehmen zur Personalgewinnung ergreifen?

Zentrale Hebel sind eine klare Arbeitgebermarke, zielgruppenspezifisches Personalmarketing, Active Sourcing und Optimierung des Recruiting-Prozesses. Führungskräfte spielen eine wesentliche Rolle bei Auswahl und Integration neuer Mitarbeitender.

Wie lässt sich Ausbildung attraktiver gestalten?

Relevante Maßnahmen umfassen praxisnahe Curricula, Kooperationen mit Betrieben, flexible Ausbildungsmodelle und gezielte Ansprache neuer Zielgruppen. Auch finanzielle Anreize und Aufstiegsperspektiven erhöhen die Attraktivität.

Welche Rolle spielen Unternehmenskultur und Führung für Bindung?

Eine teamorientierte Kultur, transparente Führung und gezielte Entwicklungsangebote reduzieren Fluktuation. Wertschätzung, Mitsprache und klare Karrierepfade erhöhen die Mitarbeiterzufriedenheit.

Wie helfen lebensphasenorientierte Angebote bei der Bindung?

Angebote wie flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und Rückkehrprogramme nach Elternzeit mindern Risiken der frühzeitigen Abwanderung. Sie unterstützen Mitarbeitende in unterschiedlichen Lebenslagen und verlängern Beschäftigungsdauern.

Welche Bedeutung haben Nachfolgeplanung und Talentmanagement?

Strategische Nachfolgeplanung sichert kritische Funktionen. Talentprogramme identifizieren Potenziale frühzeitig und gestalten Entwicklungspfade systematisch. Das reduziert Know-how-Verluste und beschleunigt interne Besetzungen.

Wie lassen sich inländische Potenziale besser nutzen?

Aktivierung von Frauen, Teilzeitkräften und älteren Beschäftigten durch passgenaue Arbeitszeitmodelle und Weiterbildungsangebote steigert das Arbeitskräfteangebot. Anerkennung informell erworbener Kompetenzen verbessert die Vermittlungschancen.

Welche Rolle spielt Fachkräfteeinwanderung?

Gesetzliche Instrumente wie das Fachkräfteeinwanderungsgesetz und die Chancenkarte erleichtern Zuzug qualifizierter Fachkräfte. Sie bieten schnellen Zugang zu spezialisierten Arbeitskräften, sofern Anerkennung und Integration gelingen.

Welche Voraussetzungen sind für nachhaltige Wirkung von Zuwanderung nötig?

Sprache, Anerkennung von Abschlüssen und gute Arbeitsbedingungen sind zentral. Integration am Arbeitsplatz, klare Qualifizierungswege und Unterstützung bei Wohn- und Familienfragen sichern langfristige Bindung.